Darling of Rose Lane
Air-Borne Inventor v.d. Beerse Hoeve X Caramel of Rose Lane
„Dizzy“
09.08.1996 – 11.02.2010
Abschied nehmen von Darling of Rose Lane, Dizzy, Dicke
Am Donnerstag ist es soweit, der Termin beim Tierarzt ist vereinbart, der Dich erlösen wird, bevor Du noch mehr leiden musst. Du wirst die Spritze in Deiner „fahrenden Hundehütte“ bekommen – Du musst nicht in die Praxis, die Du in den letzten Jahren nicht mehr leiden konntest.
Ich muss Dich los lassen – ich darf Dich erlösen …
Alles wäre gut, wenn da nicht dieser dicke Klumpen in meinem Bauch wäre …
Trotzdem werde ich Dich bis zum Schluss… bis zum Tor zum Regenbogenland begleiten…..
Als Du zu uns kamst warst Du 55 Tage alt.
Du hast uns Dein Leben lang Dein Bestes gegeben – 4879 Tage lang. Du strahltest voller Lebensfreude, brachtest uns manchmal an den Rand der Verzweiflung, wenn Du mal wieder nicht auf Deiner Mäusewiese gestört werden wolltest, konntest aber gleich darauf so herrlich unschuldig schauen, dass aller Ärger wieder vergessen war. Du hast uns getröstet, wenn wir weinten, beschwichtigt, wenn wir mal wieder sauer waren und zogst Dich zurück, wenn wir gestresst waren, hast uns schlafen lassen, wenn wir müde waren, Dir aber der Schalk des Tatendrangs im Nacken saß – abgesehen von einer 3-fach Steckdose. Aber die war scheinbar eine lebenslang wirksame Erfahrung.
Und jetzt brauchst Du uns. Auch Du bist traurig uns zu verlassen. Neben Deinen Gebrechen, die wir sehen können, zeigst Du es, indem Du Dich zurückziehst. Ist dieses Verhalten ein biologisches Erbe? Möchtest Du verhindern, Dein Rudel mit Deiner eigenen Verletzlichkeit zu gefährden? Hast Du womöglich Angst, Konkurrenten könnten Deinen schlechten Zustand ausnutzen? Oder möchtest Du einfach alleine sein, wenn das Ende naht, so wie viele Men-schen es auch tun – um loslassen zu können?
Aber Du bist auch froh, wenn jemand bei Dir ist und die Pfote hält.
Ich habe schon viele Menschen gehört, die gesagt haben „Beim Einschläfern kann ich nicht dabei sein! Da muss ich ja noch mehr weinen.“ Und der Hund? Soll er es alleine schaffen? Er stand sein ganzes Leben uns treu zur Seite, und jetzt lassen wir ihn in seiner schlimmsten Stunde alleine? Natürlich müssen wir weinen, wenn wir sehen, wie unser Hund von uns geht. Aber ist das nicht gerechtfer-tigt?
Meist ist es nicht Trauer allein, die wir fühlen. Oft gesellen sich Zweifel und vielleicht sogar bittere Selbstvorwürfe hinzu – sicherlich sind doch wir Schuld am Tod unseres Hundes? Wir hadern mit dem Schicksal – gab es wirklich keine Möglichkeit, es abzuwenden? War das Einschläfern des Hundes die richtige Entscheidung? Was wäre gewesen, wenn? Grübeleien und selbstquälerische Fragen können uns in einen selbst zerstörerischen Strudel ziehen.
Aber trotz aller Zweifel über den richtigen Zeitpunkt muss ich stark sein……
ich werde meine Dicke ganz fest in die Arme nehmen und……
es tut einfach nur weh…..
Ich kann mir nicht vorstellen, wie das ist, wenn Du mich nicht mehr mit Deiner „eingebauten“ inneren Uhr zur Ordnung rufen kannst.
Es gibt sicherlich auch unter Hunden die unterschiedlichsten Charaktere: ängstliche, falsche, faule und hyperaktive, verfressene, ewig kläffende und die, die immer auf den Bürgersteig scheißen.
Nichts von alledem warst Du – na ja, etwas verfressen vielleicht.
Aber nur etwas!!!!!
Nein, Du warst einfach nur lieb. Ein Hund mit einem unbeschreiblichen Charakter. Ja unbeschreiblich, deshalb unterlasse ich auch den Versuch ihn zu beschreiben. Ein Hund, der nie eine Streiterei oder Beißerei mit anderen Hunden hatte und der jeden Besucher überschwänglich freundlich begrüßt hat. Oder wie ich es immer formuliert habe: Du würdest sogar dem Einbrecher die Taschenlampe apportieren.
Umso deutlicher hast Du es gestern mit der Verweigerung des Futters gezeigt – hey ihr, es ist soweit, ihr müsst mir helfen. Wenn ihr es nicht begreift, wenn ich nicht mehr laufen kann, sondern wie betrun-ken durch die Gegend taumele, umfalle, mich darüber fürchterlich erschrecke.
Dein immer noch vorhandener „will to please“ darf nicht wegen unserer Feigheit zu einer Qual für Dich werden.
Loslassen heißt, Dir Glück zu wünschen auf Deinem weiteren Weg…. mit einem Wiedersehen wenn auch wir das irdische Leben verlassen.
Mit allen Zweifeln über den richtigen Zeitpunkt und dem Glauben, aber auch der Hoffnung auf das Regenbogenland werde ich Dir helfen Dicke.
10.Februar 2010
Seit ein paar Minuten vor 10 Uhr erklimmst Du nun die Regenbogenbrücke
Auf ein Wiedersehen mit Deinen Menschen im Regenbogenland.
11. Februar 2010